im menschlichen Körper gibt es ein Immunsystem, das uns vor Eindringlingen – wie Krankheitserregern – schützt.
Nimmt der Körper eine fremde Substanz auf – zum Beispiel über die Haut oder beim Luftholen über die Atmung oder beim Essen über den Magen-Darm-Trakt, prüft unser Immunsystem, ob es sich um einen Krankheitserreger handelt. Ist das der Fall, wird er durch eine umfangreiche Abwehrreaktion bekämpft. Bei einer Allergie ist das Immunsystem „zu aktiv“ und stürzt sich auf Feinde, die eigentlich keine sind. Das Immunsystem kann hier nicht mehr zwischen schädlichen und unschädlichen Substanzen unterscheiden.
Dann bekämpft es so harmlose Dinge wie Lebensmittel (wie z.B. Milch, Nüsse oder Eier) oder es bekämpft die Pollen von Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Co. und bildet Antikörper, sogenannte IgE’s, dagegen. Machen sich dann Krankheitsbeschwerden bemerkbar – wie Niesen, Husten, tränende Augen, juckende Haut oder, oder… – spricht man von einer Allergie. Zu solchen allergischen Beschwerden kommt es meist nicht sofort beim ersten Kontakt mit
dem Allergen, sondern erst nach einem wiederholten Kontakt. Nicht nur Pollen lösen Allergien aus. Sie können auch allergisch sein auf Parfüm oder deine Hautpflege. Manchmal auch gegen Pferde, Hunde, Wespen, Sonne oder, oder. Das alles sind mögliche Allergene, so nennt man die Auslöser von Allergien, und davon gibt es über 20.000!
Hat man eine Allergie, kann der Körper ganz unterschiedlich darauf reagieren. Und: das kann bei jedem einzelnen anders sein. Wenn die Pollen von Bäumen fliegen, muss man bei einer Pollen-Allergie vielleicht niesen oder die Augen tränen oder die Atmung verschlechtert sich. Verträgt man keine Milch, kann man Magenschmerzen, Übelkeit oder Durchfall oder aber Juckreiz an der Haut bekommen. Gegen eine Allergie hilft am besten, den Auslöser zu vermeiden. Das ist aber nicht immer einfach. Ein Beispiel: Selbst wenn bei dir zuhause oder in der Nachbarschaft kein Baum steht, auf den Sie allergisch sind, so stehen vielleicht 100 Meter oder sogar 1 Kilometer weiter solche Bäume und schon geht das Niesen weiter. Denn: Die Pollen können bei Wind über 100 Kilometer weit fliegen!
Wie erkenne ich eine Allergie?
Woher weiß man, dass die Beschwerden von einer Allergie kommen? Zuerst fragt deine Ärztin oder dein Arzt wie, wann und wo Sie ihre Beschwerden haben – nur draußen? Vor allem morgens? Nach dem Essen? Nur nach Sport und Anstrengung? Haben deine Eltern oder Geschwister auch Allergien?
Das nennt man das Erfragen der Krankengeschichte, medizinisch heißt es Anamnese. Dann folgen Allergietestungen.
Bei diesen Tests werden die Allergene (wie Birkenpollen) zum Beispiel mit einer Pipette auf die Haut (meist auf die Innenseite des Unterarms) aufgetragen und dann leicht eingeritzt. Bildet sich eine große Quaddel an dieser Stelle (wie bei einem Mückenstich), ist dies ein Zeichen, dass man auf diese Testsubstanz (hier also die Birkenpollen) allergisch reagiert. Solche Tests nennt man Pricktest. Auch im Blut kann untersucht werden, ob Sie spezielle Antiköper (IgE’s) gebildet haben, die gegen bestimmte Allergie-Auslöser (zum Beispiel Pollen) gerichtet sind. Es gibt auch noch Allergietests, bei denen auf deinem Rücken Pflaster aufgeklebt werden, die dort etwa 48 Stunden verbleiben. Solche Tests führt man durch, wenn dein Arzt / deine Ärztin nach dem Vorgesprächen den Verdacht hat, dass Sie zum Beispiel auf Nickel in deinem Gürtel oder im Modeschmuck oder auf Parfüm in deinen Cremes mit allergischen Beschwerden, wie Hautekzemen, reagieren. Solche Pflastertests heißen „Epikutantest“ und man führt sie bei Verdacht auf eine Kontaktallergie (deine Haut reagiert am Ort des Kontakts) durch.
Ein positiver Allergietest heißt aber noch nicht, dass Sie allergisch sind!
Er zeigt nur an, ob dein Immunsystem auf einen bestimmten Stoff, zum Beispiel Birkenpollen, Antikörper gebildet hat oder nicht. Erst wenn bei oder nach dem Kontakt mit dem Allergen tatsächlich Beschwerden auftreten, z. B. Jucken im Hals, Hautausschlag, Atemnot etc., spricht man von einer Allergie. Treten keine Beschwerden auf, liegt eine „stumme Sensibilisierung“ vor. Das Immunsystem hat zwar Antikörper gebildet, die im Allergietest nachgewiesen werden können, Symptome gibt es aber nicht. Eine solche Sensibilisierung kann dauerhaft bestehen – ohne dass jemals eine Allergie daraus entsteht.